Meldungen aus dem Landesverband Thüringen
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Mein erster Tag als Bundesfreiwilligendienstleistende

Mein erster Tag beim Volksbund war für mich eine sehr besondere Erfahrung. Wir haben zusammen die Infotafeln für die zwei Widerstandskämpfer Heinz Koch (*1919 †1940) und Nikolaus von Halem (*1905 †1944) vorgestellt. Dieses Projekt war mir bis dahin unbekannt, trotzdem war ich sehr erfreut dies miterleben zu dürfen. 

Ein Gedenkstein, oder ein Grab?

An der Gedenkveranstaltung nahmen u.a. Herr Grimm, Bürgermeister der Stadt Sondershausen, Adelheid Gödicke, die Frau von Heinz Kochs Sohn, Vertreter der Bundeswehr und Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sondershausen teil. Besonders die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Sondershausen müssen hier erwähnt werden, denn ohne sie hätte dieses großartige Projekt nicht funktioniert.

Inhaltlich fand ich es spannend, dass auch der Unterschied zwischen Grab und Denkmal erklärt wurde. Dadurch wurde mir deutlich, wie wichtig es ist, Orte des Gedenkens richtig einzuordnen. Besonders eindrucksvoll war ein Zitat, das hervorgehoben wurde: „Gedenken braucht Wissen“. Dieses hat mir gezeigt, dass Erinnern nur dann nachhaltig wirkt, wenn man die Hintergründe versteht.

Die veränderte Wahrnehmung

Koch und von Halem galten in Sondershausen als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Herr Grimm, fasste die veränderte Wahrnehmung wie folgt zusammen: „Die Forschungsarbeit der Schülerinnen und Schüler, unterstützt durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Schlossmuseum Sondershausen, Mithilfe von Helmut Köhler, hat jedoch eine neue Perspektive ergeben. Während man bei von Halem, der eine sehr interessante und aus politischer Perspektive gebrochene Biografie hatte, durchaus bei der Zuschreibung des Widerstandskämpfers bleiben kann, stellten sich den Schülerinnen und Schüler bei der Erarbeitung der Vita Heinz Kochs viele Fragen. Letztlich kamen sie zu dem Entschluss, Heinz Koch als Opfer der NS-Justiz zu erwähnen.“

Weitere Informationen zum Projekt “Gedenken braucht Wissen” erhalten Sie hier: 

Engagement in vielen Formen

Ein Highlight war die Keyboardmusik und das Lied „Imagine“ von dem Künstler John Lennon, welches zwei Schülerinnen gesungen haben, dies hat auch die Atmosphäre sehr bereichert. 

Am Ende wurde dieses Projekt gewürdigt, an welchem interessierte Menschen, jung wie alt, mitgewirkt haben. Das hat mir gezeigt, dass gemeinsames Engagement superwichtig ist und einen großen Unterschied macht.

Alles in allem war es für mich ein sehr gelungener und sehr lehrreicher Tag beim Volksbund, wofür ich sehr dankbar bin und der mir lange in Erinnerung bleiben wird. 

 

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit "DENK BUNT" durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie gefördert.

Lydia Knapp, 16 Jahre

Bundesfreiwillige